Erstellt am 30.08.2022 von Adi
Bestes Footballwetter bei 26 sonnigen Grad und hellwache Hurricanes erwarteten die Allgäu Comets nach der bislang längsten Auswärtsfahrt in diesem Jahr.
Den Kickoff im erst letztes Jahr fertiggestellten Ludwigsparkstadion verwandelte Kicker #19 Marcel Schade zum Touchback und die Gastgeber begannen ihren ersten Drive. Mit Läufen über RB #40 Benjamin Thompson und variablen Pässen von QB #18 Daniel Smith erarbeiteten sich die Canes kontinuierlich viele Yards und rückten übers Feld vor. Die Comets-Defense - allen voran mit Tackles von LB #43 “General” Niall Padden, DB #55 Dominik ‘Dauschi’ Schmid und einem Sack von DE #7 Mario Wokocha - konnte die Wirbelstürme zu diesem Zeitpunkt im Zaum halten. Der folgende erste Drive der Comets brachte leider nicht viel Raumgewinn und Marcel Schade gab den Ball per Punt nach drei missglückten Versuchen wieder ab.
Die Allgäuer noch etwas verschlafen, der Gegner hellwach. Das war das Bild der letzten beiden Partien und auch in diesem Spiel war das der Eindruck den die Gäste boten. Der Defense gelang es nicht immer, gleich den ersten oder zweiten Tackle erfolgreich zu setzen und die Saarländer Offense nutze die Lücken in der Verteidigung der Allgäuer effektiv aus. Wenig später bediente Smith seinen WR #6 Jan Pietsch durch die Luft zum ersten Touchdown des Spiels.
Das gefährliche Angriffsspiel der Comets ließ in dieser Phase des Spiels noch auf sich warten und der nächste Drive konnte erneut nicht mit Punkten beendet werden.
Die Hausherren machten dort weiter wo sie aufgehört hatten, ließen wieder einige Verteidiger aussteigen um sich der Endzone zu nähern. Wenig später erhöhten sie dann mit einem schön ausgeführten Trickspielzug über RB #23 Jonathan Roebuck auf 14:0, der Extrapunkt von Kicker #10 Marvin Fuchs war wieder gut.
Wie schon recht häufig dieses Jahr war es nun an der Zeit für die Comets, sich wieder aus einem Rückstand herauszukämpfen. Läufe über RB #21 Tomiwa Oyewo funktionierten endlich gut und brachten viel Raumgewinn. Die Offense kam ins Rollen und begann, ihr Können unter Beweis zu stellen. QB #2 Kenyatte Allen fand schließlich WR #8 Derrick DJ Harvey zum erneuten Male dieses Jahr in der Endzone zum 14:7, der Extrapunkt von Schade war gut. Somit brachten sich die Comets auf das Scoreboard und der offene Schlagabtausch war eingeläutet.
Durch einige Strafen und Unachtsamkeiten machte sich die eher physisch spielende Defense der Comets im anschließenden Drive das Leben selbst schwer und die Canes erhöhten mit einem Pass von Smith auf WR #19 Marian Menden und dem PAT von Fuchs auf 21:7.
Harvey retournierte den folgenden Kick für 50 Yards und brachte die Gäste damit noch gut zwei Minuten vor der Halbzeit in eine gute Feldposition. WR #22 Pascal Rüegg fing den schnell ausgeführten Pass von Allen und sicherte das nächste First Down, bevor Harvey erneut den Ball in der Endzone der Canes zum Touchdown fangen konnte. Der Extrapunkt von Schade war gut und so ging es mit 21:14 in die Halbzeit. Ein nicht zu deutlicher Rückstand, aber immerhin schon drei Touchdowns für die Gastgeber.
Die zweite Halbzeit sollte es in sich haben und das erwartet spannende Spiel bieten.
Allgäu bekam den Ball und marschierte unaufhaltsam mit Läufen über Oyewo, Pässen über Rüegg und Harvey bis hin zum Touchdown von Allen auf Rüegg zum 21:21 Ausgleich, der Extrapunkt von Schade war wieder gut.
Im Gegenzug bewegten sich die Canes wieder beständig über das Feld, die Lücken im Backfield der Comets perfekt ausnutzend. Am Ende des Drives lief RB #20 Raphael Kopp mit dem Ball die letzten Yards in die Endzone zum 28:21, der Extrapunkt von Fuchs war wieder gut. Die direkte Antwort der Comets kam kurze Zeit später in Windeseile mit Allen auf Rüegg und Schade mit Extrapunkt zum erneuten Ausgleich, so ging es mit 28:28 ins vierte Quarter.
Das Spiel war nun der Kampf um die Playoffteilnahme – nur das Team mit dem größeren Willen würde sich durchsetzen können.
Die Comets-Defense hielt und zwang die Canes endlich nach guter Verteidung und zwei Tackles for loss zum ersten Punt der Partie – der entscheidende Turnover. Die Offense war nun in der Lage, erstmals in der Partie die Führung zu übernehmen, und machte genau dieses. Zunächst liefen Allen und Oyewo erfolgreich übers Feld, bevor Allen die letzten Yards in die Endzone selbst überbrückte. HC Elias Gniffke entschloss sich, ein Wagnis einzugehen und mit einem Zwei-Punkte-Versuch einen kleinen numerischen Vorteil zu erzielen. Mit erfolgreichem Pass von Allen auf Harvey zur Two Point Conversion brachten sich die Gäste mit 28:36 in Führung, wodurch wiederum die Hurricanes in Zugzwang gerieten, den etwas größeren Vorsprung auszugleichen.
Mit verbliebenen acht Minuten und dreizehn Sekunden griffen die Hausherren mit ihrer Offense wieder an. Knappe zwei Minuten, zwei Läufe von Thompson, zwei Pässe von Smith auf Roebuck und einige verpassten Tackles der Comets-Defense später gab es den nächsten Touchdown für die Gastgeber. Den anschließenden Versuch der Saarländer, ihrerseits mit einer Two Point Conversion gleichzuziehen konnte DB #29 Simon Walch mit guter Manndeckung verhindern.
Nun unter Druck, entschieden sich die Saarländer einen kurzen Onsidekick zu versuchen, um in Ballbesitz zu bleiben, jedoch war DB #30 Valentin Friedl - wie im Training geübt - darauf vorbereitet und sicherte den Ball und somit erneut das Angriffsrecht für die Gäste aus dem Allgäu.
Die Angriffsmaschinerie lief weiter unaufhaltsam über die Saarbücker Defense, die kaum Wege fanden, durch die O-Line der Comets den QB groß unter Druck zu setzen. Allen fand seine gewohnten Anspielstationen und von erfolgreichen Läufen unterstützt ging es wieder beständig und schnell Richtung Endzone der Canes. Im Moneydown, dem ausgespielten vierten Versuch und noch zwölf Yards vom Touchdown entfernt, sah Allen eine Lücke in der Defense und sprintete selbst zum nächsten Touchdown der Comets, der Extrapunkt von Schade war gut und die Allgäuer bauten ihre Führung zum 34:43 aus.
Mit neun Punkten Führung lagen die Comets zwar mit zwei Scores vorne und hatten alles in der eigenen Hand, aber noch war nichts in trockenen Tüchern: Lediglich zwei Spielzüge brauchten die Canes für den nächsten Touchdown, ein weiter Pass auf einen freigelaufenen Receiver und ein Touchdown über Smith zu Fuß, der bei seinem Lauf hakenschlagend große Teile der Comets-Defense aussteigen ließ. Mit der erfolgreichen Two Point Conversion von Smith auf Pietsch stand es im Playoffkrimi 42:43.
Der erwartete Onsidekick blieb aus und die Comets starteten an ihrer 25-Yard-Linie. Last but not least ging es in der Endphase um Zeitmanagement. Drei Minuten mussten verwaltet werden um das Spiel zu gewinnen und dafür war noch ein First Down notwendig. Allen belohnte sich selbst noch ein letztes Mal in diesem Spiel mit einem 24-Yard Lauf und dem essentiellen First Downs, und konnte in Victory-Formation abknien.
42:43 stand es so am Ende im Ludwigsparkstadion in Saarbrücken für die Allgäu Comets, die damit das Ticket für die Playoffteilnahme lösten. Ein Dank geht an die Hurricanes für die tolle Gameday-Organisation – und den verletzten Spielern gute Besserung!
Das Ergebnis mag einem vielleicht bekannt vorkommen, denn die Comets haben das erste Regular Season Spiel in der GFL gegen den Aufsteiger aus Straubing mit demselben Score verloren. Nun schließt sich der Kreis der Regular Season damit, die Kometen schieben sich auf Platz 3, durch den gewonnenen direkten Vergleich vorbei an den Spiders und dürfen nun in zwei Wochen nach Braunschweig zu den altbekannten Playoffgegnern aus 2015 und 2016 – den New Yorker Lions - ins Viertelfinale der Playoffs um den GermanBowl 2022.
Dies wird das dritte Aufeinandertreffen in den Playoffs der beiden Traditionsvereine, sechs Jahre seit ihrer letzetn Begegnung. Wir freuen uns auf ein spannendes Spiel und gute Footballunterhaltung.
BluePride – Go Comets!