Erstellt am 27.06.2023 von Paolo
Überraschend deutlich war die für viele unerwartete Niederlage der Berlin Adler gegen das Herrenteam, aber auch die Jugendmannschaften brillierten an diesem Wochenende. Beim Doubleheader am Samstag machte die U19 den “Sack zu”, siegte mit 33:25 gegen die München Rangers und kann somit nicht mehr vom ersten Tabellenplatz verdrängt werden, da alle Spiele gegen die direkten Verfolger - Nürnberg und München - gewonnen wurden und die beiden verbliebenen Teams den Tabellenkeller unter sich ausmachen. Somit sicherten sich die Juniors ähnlich früh wie sonst der Rundballverein aus der Landeshauptstadt die Meisterschaft.
Lieferten sich die Comets letztes Wochenende noch eine Defenseschlacht, die mit lediglich einem Touchdown gewonnen wurde - und das auch noch im letzten Viertel - gab es dieses Wochenende ein Offensivfeuerwerk. Zu Beginn tasteten sich beide Teams noch ab, wohlwissend dass es schon um eine Vorentscheidung für die Saison ging. An der 12 Yard-Linie stehend warf QB Diego Castro Hübner einen Screen Pass auf RB Maximilian Wil zur Führung von 7:0 (nach erfolgreichem PAT durch Hübner). Nach einem Drive ohne Möglichkeit zu Punkten gaben die Rangers den Ballbesitz wieder ab - erhielten ihn nach einem Fumble aber schnell wieder zurück und ließen sich diesmal die Chance nicht entgehen. Mit einem Touchdown (PAT nicht erfolgreich) rückten die Münchener mit 6:7 wieder heran - und nutzten die bei den Gastgebern auftretende leichte Verunsicherung zum erneuten Touchdown und der 7:12-Führung (PAT erneut nicht gut). Aufmunternde Rufe “wer will es mehr?” von der Sideline motivierten die Offense erfolgreich zu einem Drive in Richtung Endzone, als RB Maximilian Wil durch ein Scheunentorgroßes Gap, das die Offensive Line gerissen hatte, lief und die Endzone erreichte. Die jungen Comets gingen mit 13:12 wieder knapp in Führung, postwendend antworteten die Rangers mit einem hohen Pass auf einen freien Receiver in der Endzone: Nach PAT die Halbzeitführung durch die Münchner mit 13:19.
Headcoach und Jugendleiter Matthias Schütz und sein Trainerteam nahmen in der Pause wohl die nötigen Veränderungen vor, vor allem DC Max Fikentscher schaffte es, seiner Defense die richtigen Worte mitzugeben, denn das folgende dritte Quarter und in weiten Teilen das vierte verliefen ohne weitere Punkte durch die Gäste. Zuerst konnten die Comets ein Fumble nach einem QB-Sack durch Jean-Pierre Porta noch nicht gewinnbringend verwandeln, aber wenig später war es wieder Max Wil, der sich an diesem Tage als die nicht zu stoppende Offensivwaffe erwies und seinen drei Vorblockern hinterher in die gegnerische Endzone zum Ausgleich von 19:19 lief. Und weil er sich gerade schon an das Feiern eines Touchdowns gewöhnt hatte, wiederholte er zu Beginn des vierten und letzten Quarters das Kunststück gleich noch einmal: Nachdem ihm QB Hübner den Ball seitwärts zugeworfen hatte, rannte er kraftvoll die verbliebenen 12 Yards zum sage und schreibe vierten Touchdown des Tages. Der Defense der nun sichtlich gebeutelten Rangers gingen Puste und Ideen aus, da es deren Offense nicht gelang, einen längeren Drive auszuspielen der ihnen etwas Erholung gebracht hätte. So waren es wieder die Comets, deren Gameplan aufging und die endlich einen anderen Spieler als Wil mit Touchdown-Ehren bedachten. WR/DB Elias Kraljevic fing einen Pass, nachdem er als innerer Receiver auf einer Slant-Route nach innen gekreuzt war und sich genau vor seinen Bewacher postiert hatte. Beim neuen Spielstand von 33:19 galt es für die Cometsjuniors jetzt, diesen Vorsprung über die Zeit zu retten. Mit einem erhöhten Anteil an Laufspiel und kurzen Pässen versuchten sie, die Spielzeit herunterzubringen - dass dabei die Rangers noch “ehrenhalber” einmal punkten konnten und zum 33:25 heranrückten, nahmen die jungen Männer unter Coach Schütz dabei in Kauf. Die Defense der Allgäuer sorgte dafür, dass die Rangers keine großen Raumgewinne mehr erzielen konnten und eine Interception durch DB/WR Christopher Fehn begrub auch die letzte Hoffnung des Teams aus der Landeshauptstadt. In einem erbittert geführten Fight mit gehörigem Maß an Strafen auf beiden Seiten wollten es die Athleten in blau dann doch “mehr” und sicherten sich somit uneinholbar die Tabellenspitze. Auch wenn Football der Teamsport schlechthin ist und nur die Zusammenarbeit aller 11 Athleten auf dem Feld den Erfolg sichern kann - der Spieler des Tages war wohl doch eindeutig “unstoppable” Maximilian Wil mit vier Touchdowns.
Den jungen Kometen und frischgebackenen bayerischen Meistern sei die Ruhepause bis zum 09.07. gegönnt, wenn es dann am Bachtelweihersportplatz gegen die Spielgemeinschaft Ingolstadt Dukes/Landshut Black Knights geht. Aus Gründen akuten Spielermangels mussten diese auch schon eine 0:20 Wertung wegen zu wenig angetretenen Spielern in Kauf nehmen. Den Abschluss der U19-Saison bildet dann das Spiel gegen die letztplatzierten Regensburg Phoenix, die zwar noch ohne Sieg dastehen, aber gegen einige Teams schon viele Scores erzielen konnten.
Den Abschluss dieses Wochenendes, wo der Himmel in leuchtendem Cometsblau über dem Illerstadion strahlte, bildete dann das Flagturnier am Sonntag im Illerstadion. Bei dieser quasi berührungslosen Footballvariante wird ohne Tackling und ohne Schutzausrüstung gespielt. Den gefürchteten Seriensieger Fursty Razorbacks, gegen den die Jungs und Mädels der Flaggies vergangene Woche noch unglücklich verloren hatten, hatten die Comets diesmal gut im Griff und behielten mit 14:7 die Oberhand. In der zweiten Partie des Turniers trennten sich die Fürstenfeldbrucker und die München Rangers mit einem 0:0-Unentschieden, was den sieggewohnten Amperstädtern sicher auch nicht gelegen kam. Nach einer längeren Pause hatten die jungen Comets dann die Münchner zum Gegner, die durch das erkämpfte Unentschieden Fahrt aufgenommen hatten. Mit einem Touchdown und zwei Safeties behaupteten die Allgäuer zur Halbzeit eine 11:7-Führung. Zu Beginn der zweiten Spielhälfte erkämpften sich die Gäste eine 11:14-Führung, der Coachingstaff um Headcoach Tommy Hübner, der aus den GFL-Spielern Lucas und Jonathan Zinnecker, Dominik Schmid, Paul Fehn und Sven Köppl besteht (welche alle noch am Vorabend das schwere Berlinspiel absolviert hatten!), fand aber die richtigen motivierenden Worte und konnte wenig später den Comets-Touchdown zum 20:14 feiern. In der Endphase stemmte sich die Defense erfolgreich gegen die Rangers, die auch noch die auslaufende Spielzeit zum Gegner hatten. Nach dem dritten Safety des Spiels gewannen die Hausherren mit 20:14, stiegen auf den zweiten Tabellenplatz auf und sicherten sich die Teilnahme am Playoff-Turnier um die bayerische Meisterschaft, bei der sich neben den Razorbacks und den Comets auch die Ansbach Margraves und die Straubing Spiders um die bayerische Krone duellieren werden.