Erstellt am 31.10.2019 von Paolo
Beim Jugendländerturnier 2019 in Oldenburg/Niedersachsen spielte die bayerische U17-Auswahlmannschaft „Bavarian Warriors“ stark und scheiterte erst im Finale an der NRW-Auswahl „Green Machine“ mit 8:22. Die Tatsache dass die Allgäu Comets das drittgrößte Spielerkontigent stellten und der überwiegende Teil davon auch als erste Garde aufs Feld ging, ist sicheres Indiz erfolgreicher Jugendarbeit unter Comets-U19-HC und Jugendleiter Matthias Schütz, was auch die Verantwortlichen des Footballlandesverbandes AFVBY nochmals herausstellten. Die jungen Comets-Spieler haben wesentlich zum großen Erfolg der diesjährigen Bayernauswahl beigetragen und kehren als stolze Vizemeister der deutschen Landesauswahlen heim. Auch die Coaches der scoutenden Jugendnationalmannschaft sahen das offenbar so und lud vier der Allgäuer Spieler zum Sichtungscamp am 10.11.2019 für die U20 Nationalmannschaft ein, die bei internationalen Wettbewerben für Deutschland antreten soll. (Bericht folgt) Im Mai 2019 begann die Reise unserer Jugendspieler der Jahrgänge 2002 und 2003, als 13 von ihnen bei den Tryouts zur Aufnahme in die U17-Auswahl antraten. Sechs unserer Blauhelme schafften schließlich den Sprung in den Kader, der in Oldenburg am ersten Tag gegen die Teams aus Hamburg (Ham Jam) und Baden-Württemberg (Lions) spielte. Gegen die Auswahl aus der Hansestadt lieferten die bayerischen Krieger eine überzeugende Leistung ab. Lediglich ein Kickoff-Return-Touchdown gelang den Hamburgern im Laufe des Spiels, während die Warriors immer wieder solide über das Feld marschierten. Unsere O-Liner Matteo Acquadro (LT) und Seymen Mamak (LG), die jeden Snap der beiden Turniertage in der Line standen, sicherten Seite an Seite den Warriors QB Luis Wittmann aus Ingolstadt ab, der unserer U19 in der vergangenen Saison mit seinem genauen Passpiel schon das Leben schwer gemacht hatte. Eine bissige Defense mit Linebacker Maximilian Marquardt für die Verteidigung gegen Laufspiel und kurze Pässe sowie Cornerback Roman Kolb, der den Hamburger Receivern das Leben schwer machte, verhinderte jeglichen weiteren Punktgewinn durch Ham Jam. Safety Justin Spengler, der zur kommenden Saison von den Königsbrunn Ants zu unserer U19 wechseln wird, steuerte mit einem abgefangenen und in die Endzone zurückgetragenen Ball, einem sog. „Pick Six“ auch Punkte zum Endstand von 33:7 für die Bayern bei. Einen großen Anteil an der soliden Defenseleistung hat auch Warriors-Linebackercoach Max Unflath, der bei unserer U19 in gleicher Position tätig ist. Als zweites Spiel mussten die Warriors direkt danach gegen den Vorjahressieger und Favoriten Ba-Wü Lions antreten, in deren Reihen sich viele Spieler der GFL-Juniors um den bereits beim Big10 College TCU gesignten Quarterback Alexander Honig aus Schwäbisch Hall befanden. Gleich zu Beginn setzten die Bayern mit einem gelungenen Trickspielzug zum Touchdown ein selbstbewußtes Zeichen. Den Anschluss zum 7:6 beantworteten die Warriors dann wiederum mit einem eigenen Touchdown zum 14:6, worauf die Lions wieder zum 14:12 aufholten. Die nicht gelungenen PATs der Lions würden sich noch als entscheidendes Problem darstellen. Interceptions auf beiden Seiten brachten im Laufe des Spiels immer wieder Wechsel des Angriffsrechts, und auch die Führung wechselte durch die auf beiden Seite starke Defenseleistung regelmäßig. Die Warriors gaben im Angriff eine sehr überzeugende Mannschaftsleistung ab, während das Spiel der Lions durch die Einzelleistung Honigs geprägt wurde, der im Zweifel lieber selber lief. Als sich die Spielzeit dem Ende zuneigte konnten die Warrior wieder durch einen Touchdown einen Führungswechsel erreichen und es gelang eine - letztlich siegentscheidende - 2-Point-Conversion mit einem Trickspielzug durch Comets-QB Jonathan Krinn. Als Wide Receiver ganz rechts aufgestellt, lief er nach dem Snap hinter der O-Line quer zur anderen Seite des Feldes, bekam auf dem Weg den Ball durch den QB übergeben und warf dann einen hohen kurzen Pass in die Endzone zum 35:28. Eine taktisch kluge Entscheidung durch OC Luca Daumenlang und Headcoach Dr. Wolfgang Hartung, der lange Zeit die Offense Line unseres GFL-Teams trainierte. Einen vierten Versuch spielte Baden-Württemberg dann aus und QB Honig lief dann selbst 60 Yards zum Touchdown in die Endzone. Beim Spielstand von 35:34 mussten die Lions dann für zwei Punkte gehen, was die Warriors-Defense aber verhinderte. Der folgende Onside-Kick der Gegner missglückte, so konnten die Bayern dieses packende und unglaublich dichte Spiel mit 35:34 gewinnen, was den Finaleinzug für den folgenden Tag bedeutete. Am Sonntag mussten sich die U17-Spieler Bayerns dann der Green Machine aus NRW stellen, die ohne gegnerische Punkte das Finale erreichte. Einen Großteil deren Auswahl stellen Spieler der Cologne Crocodiles, die in der GFL-Juniors den Juniorbowl gewinnen konnten und Spieler der Paderborn Dolphins, die mit einem Footballinternat zusammenarbeiten - man konnte also von einem bestens ausgebildeten Kader aus NRW ausgehen. Offenbar hatte den Warriors das enge und anstrengende Spiel des Vortags doch einige Kräfte und Nerven gekostet, denn die Angriffsmaschine der Bayernauswahl wollte nicht so richtig in Schwung kommen. Zu allem Überfluss startete man auch noch wegen eins zu hohen Snaps mit einem Safety zum 0:2. Die Angriffsversuche der U17 aus dem Freistaat verliefen die ersten drei Quarter des Spiels immer etwas unglücklich. Die Warriors bewegten den Ball zwar immer beständig über das Feld, mit einer Serie von No-Huddle-Spielzügen teilweise sogar sehenswert schnell, verloren ihn dann aber in der Redzone wieder oder wurden durch Strafen so weit zurückgedrängt dass man ihn mit einem Punt wieder abgeben musste. Auch durch den Gegener abgefangene Pässe verhinderte in aussichtsreicher Position den Punktgewinn. Bei einer solchen Interception schaffte es Left Tackle Matteo Acquadro - wie bereits im BaWü Spiel - als erster den Ballträger mit einem über den ganzen Platz hörbaren Tackle frühzeitig zu stoppen und größeren Raumverlust zu verhindern. Bei den Kickoffs nach NRW-Touchdowns versuchte starting Returner Maxi Zwick, WR der Comets, die Lücke zu finden und die Verteidiger auszutanzen. Erst im letzten Viertel gelangen den Warriors die ersten Punkte. Zunächst drängte die Defense die NRW-Angriffsformation so weit zurück, dass diese den Ball hinter die Endzone snappte und ein Safety kassierte, dann gelang endlich der würdige Abschluss einer Angriffsserie mit einem Touchdown zum Endstand von 8:22. Ein großes Dankeschön auch im Namen der Allgäu Comets an den gesamten Stab des AFVBY und an die ausrichtenden Oldenburg Outlaws, die nicht nur das Turnier vor Ort ermöglichten, sondern mit einem Livestream (sehr kompetent kommentiert durch GFL-Kommentator Christian Schimmel mit Jan Stecker und Harold McMillan) auch die daheimgebliebenen Familien und Freunde live mit Bildern versorgten. Abgebildet v. l. n. r.: LB-Coach Max Unflath, LB Maximilian Marquardt, FS Justin Spengler (wechselt von den Ants), CB Roman Kolb, QB Jonathan Krinn, LT Matteo Acquadro, WR Maxi Zwick, LG Seymen Mamak. Foto: Paolo Acquadro